Das Verhalten im Dojo
Das Verhalten im Dojo ist ein wichtiger Bestandteil der Aikidoausbildung, um
Respekt vor dem
japanischen Ursprung und vor den Mittrainierenden zu zeigen.
Sei pünktlich auf der Matte
Wenn du ausnahmsweise doch zu spät kommst, sitze in „seiza“ im hinteren
Bereich der
Tatami und warte bis der Trainingsleiter, die Trainingsleiterin ein Zeichen zum
Mitmachen gibt.
Grüsse immer nach dem „kamisa“ beim Betreten oder Verlassen der Tatami durch
Verneigen.
Am Anfang und am Schluss des Trainings sitzen die Schüler/Innen dem Lehrer, der
Lehrerin in der Reihenfolge ihrer Gradierung gegenüber, der Lehrer sieht links vor
sich den, die Höchstgradierte(n).
Bewahre im Dojo immer eine respektvolle Haltung und ein korrektes Handeln.
Halte den "Gi" und deine Person sauber.
Verneige dich vor und nach jeder Technik vor deinem Partner.
Diskutiere und plaudere nicht während der Lektion, respektiere die Stille und übe.
Die Schüler sitzen in „seiza" während der Lehrer erklärt und verneigen sich am
Ende der Erklärung.
Verlasse die Tatami normalerweise nicht während der Lektion (z.B. zum
Trinken, sich schneuzen, bei klingelndem Handy, um etwas
aufzuschreiben, etc.). Bei einem sehr wichtigen Grund frage vorher den
Lehrer um Erlaubnis die Tatami verlassen zu dürfen.
Wechsle den Trainingspartner bei jeder Technik.
Die Aikidoschüler/Innen, die schon länger trainieren, werden in Bezug auf die
neuen, „sempai“ genannt. Die neuen heissen „kohai“. Die „sempai“ sind
verantwortlich für die „kohai“ und erklären ihnen das Verhalten auf den Matten,
helfen ihnen aber auch beim Erlernen der Techniken.
Aus Respekt vor den andern Aikidoka steigt man nie über eine liegende Person
oder Dinge die einem andern gehören, sei es bokken, jo, hakama oder „bloß“
Hakamabändel.
Der Dojo ist der Übungsraum um:
die Etikette (Beziehung zum Anderen)
die Disziplin (Beziehung zu sich selbst)
die Hierarchie (Beziehung zu dem individuellen Bewusstsein
untereinander)
zu üben!
DER DOJO IST KEIN TEMPEL!!!!!
Die Übungsfläche (tatami)
Ihre Seiten haben je nach Funktion im Rahmen der Dojo-Etikette
bestimmte Namen.
Die Seite, die die zentrale Rolle im Dojo spielt und als Hauptorientierung
dient, wird »oberer Sitz« oder kamiza genannt.
Dieser Bereich ist für den Lehrer bestimmt. Er wird in der Mitte oft mit
dem Bildnis von Morihei Ueshiba oder einer Kalligrafie philosophischen
Inhalts geschmückt.
Gegenüber dem kamiza befindet sich der »untere Platz« oder
shimoza. Dies ist der Platz für die Schüler, an dem sie dem Lehrer
in der Reihenfolge ihrer Graduierung gegenübersitzen.
Joseki (obere Seite) ist der Ehrenplatz für Gäste oder Zuschauer.
Kamiza: nur derLehrer hält sich dort
Entlang des Kamiza nicht ins Dojo kommen
Man legt dort keine persönlichen Sachen ab
(Trainingstasche, Schuhe usw.)
Wenn man am Lehrer vorbeigeht, vollzieht man
das mit einer Geste der Verneigung.
Shimoza: Seite der Schüler
Aufstellung der Schüler nach der Rangordnung.
(siehe Bild)
In Japan auch nach Alter und Geschlecht.
Tatami (Matte) betritt man von der linken Seite der
Shimoza.
Seine Waffen legt man hinter die Shimoza ab.
Der Unterricht
Die Begrüßung: Zarei
Am Anfang nach dem Aufstellen auf der Shimoza
RITSUREI Begrüßung im Stehen aus der geraden
Rücken-Haltung ca. 30 Grad nach vorne
neigen.
Hände liegen auf den Oberschenkeln/Knien
nicht zu tief verbeugen , sodass man dem
Gegenüber den Nacken zeigt (unhöfliche Form)
Danach in SEIZA Fersensitz
Das richtige Hinsetzen wird wie folgt ausgeführt:
Das linke Bein, mit aufgestellten Zehen, nach hinten
abknien, dann das rechte Bein.
Mit aufrechter Haltung im Hüftgelenk beugen und das
Gesäß nach hinten schieben, auf die Fersen setzen
und zum Schluss die Zehen ablegen.
Beim Sitzen liegen die beiden „Großen Zehen“
übereinander.
Die Hände liegen auf den Oberschenkel, leicht nach
innen gedreht.
Knie sind ca. zwei faustbreit auseinander.
Begrüßung oder Danken im Seiza
Zeremonielle Verbeugung bei dem Beginn des Trainings oder beim auffordern zum Trainieren.
Ausführung:
Hände vor den Knien, 15 cm auseinander, auf der Matte ablegen, Finger leicht nach innen gerichtet.
Gleichzeitig geht man mit dem Becken nach vorne, sodass die Wirbelsäule gerade folgen kann.
Das Gesäß/Becken wird nicht angehoben.
Das Aufstehen :
Becken nach vorne schieben, Zehen aufstellen,
rechtes Bein nach vorne aufstellen und jetzt folgt
das linke Bein.
NICHT auf dem Oberschenkel abstützen.
Wann wird die Begrüßung oder das Danken ausgeführt?
a) Beim betreten und verlassen des Dojo ist das
ZAREI obligatorisch.
(in Europa reicht auch ein RITSUREI aus)
b) Bei der Aufforderung zum Trainieren, wenn
man sitzt im SEIZA ein ZAREI
Wenn man steht ein RITSUREI
c) Beim beenden des Trainings oder einer Übung
ein RITSURE.
IMMER VON BEIDEN PARTNER, da ist es
egal wer wie alt ist oder welchen Gurt
man hat. Man dankt sich gegenseitig für das
gemeinsame trainieren.
d) vor dem Sensei
e) wenn der Meister/Lehrer, einen UKE
auffordert
f) wenn man die Waffe holt.
Was im Dojo selbstverständlich sein sollte:
Umkleideräume:
-sauber hinterlassen
-platzsparend sein
Tatami:
-NIEMALS mit Straßenschuhen betreten.
-Nur mit dafür vorgesehene Schuhen AN die
Matte herantreten und AN dem
Mattenrand ausziehen.
-auf die Matte gehen sich verbeugen und
hinsetzen bis der Meister beginnt (in
Japan). In unseren Breitengraden darf sich
außerhalb der Matte dezent unterhalten oder
mit leichter Gymnastik, auf der Matte
vorbereitet werden.
-Sollte man wieder von der Matte gehen dann
immer wieder die Schuhe anziehen
-Handys usw. sollen wärend des Trainings aus
sein.
Umgang mit dem Partner:
-ihn achten und sorgsam mit ihm umgehen
(was ich ihm antue tut er mir auch an...)
-sich gewissenhaft und genau an die Technik
des Lehrers halten
-keine Verletzungen hervorrufen
-keine Ratschläge geben oder Neumalklug
daher reden (für den Partner unangenehm)
Evtl. kleine Hilfestellungen geben.
Es gilt: Je mehr geredet wird desto weniger arbeitet
man!
Nur die persönliche Erfahrung mit dem Körper
ermöglicht uns AIKIDO zu erfahren.
-der Ranghöhere beginnt oder er bestimmt wer
anfängt.
Verhalten zum „Lehrer“:
-geläufige Form für Lehrer ist SENSEI
(nicht für Meister)
SENSEI bedeutet im japanischen Gebrauch
„Bruder, der vor mir geboren ist“
Dies zeigt den höflichen Respekt vor dem
Älteren.
-Anderes Wort für Lehrer ist SHIHAN ( der, der
den Unterricht leitet)
-erst den Namen des Lehrers und dann
SENSEI oder SHIHAN, (Heike Shihan)
-ohne Murren die Techniken ausführen.
-den SHIHAN respektiere.
Die Kleidung:
-GI = Kleidung
-GI im einwandfreiem Zustand – sauber
-bei der Jacke, linke Kragenseite über der
rechten.
-Frauen sollten ein T-Shirt unter der Jacke
tragen (am besten ein weißes)
-unter dem Hakama immer einen OBI = Gürtel,
tragen
-wenn Namenszug dann auf dem Ärmel,
Schulternähe.
-HAKAMA: traditioneller Samureirock
- in schwarz oder dunkelblau für Danträger
- in weiß für untere Gürtel (ab grün)
- sollte hinten nicht länger sein als vorne
- Namenszug hinten rechts unter der
Rückenstütze
Körperhygiene:
-keinen Anlass zu geben zu „riechen“
(hier reden wir nicht über Schwitzen im
Training, das ist normal und ist gesund)
-vor dem Training den Alltagsdreck
abwaschen
-Hände und Füße vor dem Betreten der
TATAMI waschen
-Schmuck ausziehen (Verletzungsgefahr)
-Make-up unterlassen